Warum ist Custom HTML im E-Mail-Marketing besser?

Ein Blick in die Inbox beweist: Newsletter sehen zu 99 % gleich aus. Das liegt vor allem daran, dass ESPs nur sehr eingeschränkt Custom HTML erlauben. Zumindest dann nicht, wenn man im Anschluss den Drag&Drop-Editor verwenden möchte.

Etwa jedes dritte Unternehmen in Deutschland nutzt aktiv E-Mail-Marketing. Und mit dem Ende von 3rd-Party-Cookies steigen die Investitionen in den Kanal. Sie verschicken regelmäßig automatisierte Newsletter und Transaktionsmails, wie z. B. Benachrichtigungen, Auftragsbestätigungen oder Rechnungen. Ein großer Anteil dieser E-Mails kommt bunt daher: Es handelt sich um HTML-E-Mails. Die Frage ist: Wo kommt der Quellcode her?

Wie werden E-Mails in der Praxis erstellt?

Wer eine Newsletter-Software nutzt, will es einfach haben und nicht mit HTML herumhantieren müssen. Auf der anderen Seite sind Darstellprobleme unerwünscht: Newsletter sollen genauso aussehen wie in der Vorschau des Editors. In der Konsequenz haben die Anbieter von Newsletter-Software-Editoren entwickelt, die beim Arrangieren von Bausteinen ziemlich „wasserdichte“ Ouputs generieren.

Promotional Emails

Was sind Module?

Module bzw. Bausteine sind jene horizontalen Objekte, die der User beim Arbeiten mit dem Editor per Drag-and-Drop in seine E-Mail einfügen kann. Zum Beispiel einen Textabsatz oder einen Banner. Ähnlich wie bei einem CMS können Bausteine desselben Typs beliebig platziert werden.

Email Marketing Manager sind es längst gewohnt, mit Bausteinen ihre Newsletter „zusammenzuklicken“. Professionelle Tools gehen noch weiter und ermögliches es, das Ein- und Ausblenden bzw. die Reihenfolge von Bausteinen zu personalisieren.

Kurzum: Bausteine sind eine Grundelement bei der E-Mail- und Landingpage-Erstellung.

Vorteile und Nachteile

Will der User mit Bausteinen arbeiten, hat dieser nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten bei der Gestaltung. Von pixelgenauem Design kann keine Rede sein. Zugriff auf den Quellcode? So gut wie unmöglich. Ergänzung von CSS-Klassen)? Mit Überraschungen verbunden. Mal etwas völlig Neues ausprobieren? Schwierig.

Vorteile

  • Keine Programmierkenntnisse notwendig
  • Zeitersparnis

Nachteile

  • Kompromiss im Hinblick auf individuelle Design-Anforderungen
  • Darstellprobleme inkl. abgeschnittene E-Mails in Gmail

Ist gar kein Custom HTML möglich?

Doch! Die meisten ESPs ermöglichen auf zwei Wegen den Einsatz von individuellem HTML:

  1. HTML/CSS der gesamten E-Mail hochladen. 
  2. HTML/CSS nur für einzelne Module hochladen.

Custom HTML Module

Immer mehr Unternehmen lassen die Finger von Templates, weil sie gern individuelle E-Mails-Designs umsetzen wollen. Dazu lassen sie E-Mails in Eigenregie programmieren – sogenannte Custom Emails. Entweder inhouse, durch eine Agentur oder einen Freelancer.

Dazu stehen Boilerplates und Frameworks zur Verfügung. Echte Profis kommen ohne solche Hilfsmittel aus und liefern pixelgenaue Ergebnisse.

Vorteile

  • Pixelgenaues Design gemäß Vorgaben
  • Anlegen aller benötigten Module / Bausteine
  • Beliebige Erweiterbarkeit

Nachteile

  • Zeitaufwand
  • HTML /CSS muss noch gehhostet und in App integriert werden. Und nicht jede App erlaubt Anlegen individueller Module
  • Design als Grundlage muss vorliegen
Aufbau eines Newsletters

Geeignete MarTech

Leider unterstützen nur wenige ESPs, CRM- und CXM-Lösungen Custom HTML-Module. Einige Anbieter übernehmen die Einrichtung gegen Aufpreis. Es entsteht dann eine Abhängigkeit, die sich irgendwann rächen kann.

Es gibt aber spezielle Design-Tools, die Custom HTML Blocks ermöglichen. Zum Beispiel Stripo.

Fazit

Viele Marketer machen sich erstaunlich wenig Gedanken über Email Development. Sie sind es gewohnt, auf Templates zurückgreifen, wie man es von WordPress kennt. Immer mehr Organisationen investieren jedoch verstärkt in individuelle E-Mail-Programmierung und nutzen spezielle Design Tools.
Frank Rix
Gründer von dialogue1

Ergänzende Artikel