E-Mail-Marketing ist ein effektives Werkzeug im digitalen Marketing, um die Zielgruppe direkt zu erreichen und Beziehungen zu Kunden aufzubauen. Dennoch passieren oft Fehler, die Kampagnen weniger erfolgreich machen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die häufigsten Fallstricke vermeiden.
1. Kein klar definiertes Ziel
Die Werbung der Anbieter von Newsletter-Software klingt verlockend. Hier und da klicken und schon sprudeln die Umsätze. Fakt ist aber: Für professionelles E-Mail-Marketing benötigen Sie einen langen Atem. Ein typischer Fehler ist es, E-Mails zu verschicken, ohne sich vorher über deren Zweck Gedanken zu machen. Das Ergebnis sind oft verwirrende Nachrichten, die den Empfänger nicht zu einer konkreten Handlung bewegen.

Tipp: Überlegen Sie sich im Vorwege, was Sie erreichen wollen und wie Sie es erreichen wollen. Nutzen sie KPIs, um den Fortschritt zu verfolgen. Mehr zum Thema Strategie finden Sie hier.
2. Zu komplizierter Anmeldeprozess
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass es 0,3 bis maximal 7 Sekunden dauert, dann hat sich in uns ein erster Eindruck eines anderen Menschen gebildet. Und so entscheidet auch der Anmeldeprozess darüber, wie wir über ein Unternehmen denken.
Ein guter Anmeldeprozess ist zugleich sicher und komfortabel. Sicher heißt in erster Linie Double-Opt-in Verfahren (DOI), also ein zweistufiger Prozess. Komfortabel heißt Verzicht auf unnötige Eingabefelder und Captchas sowie der Einsatz verständlicher Dialoge.
3. Versand irrelevanter E-Mails ohne Mehrwert
Erteilt Ihnen ein Kunde die Zustimmung für den Versand von E-Mails, ist das ein Vertrauensvorsprung. Damit verbunden ist seinerseits eine Erwartungshaltung: Der Empfang von E-Mails, die seinen Wünschen und Bedürfnissen gerecht werden. Klingt simpel, ist aber hochkomplex. Vor allem, wenn die Zielgruppe sehr heterogen ist.

Kann ein Kunde sich nicht für Ihre E-Mails begeistern, kann Desinteresse sehr schnell in Ablehnung umschlagen. Das Vertrauen ist dann verspielt. der Kunde wird die E-Mails nicht mehr anklicken oder sich wieder abmelden. Beides ist schlecht.
Lösung: Je heterogener sich eine Versandliste zusammensetzt, desto eher lohnt sich der Einsatz von Segmentierung oder Personalisierung.
4. Mangelhafte Datenhygiene
Daten sind im E-Mail-Marketing das A und O. Vor allem ungültige Adressen, weil die zum Verlust von Kunden führen können. Und natürlich auch Zustellprobleme verursachen. Datenhygiene ist darüber hinaus Voraussetzung für passgenaue Segmentierung und Personalisierung.
Achten Sie darauf, dass Daten vom Moment der Erfassung (zum Beispiel im Anmeldeformular) korrekt sind, fortlaufend aktualisiert werden und am Ende ihres Data Lifecycle wieder gelöscht werden. Dabei hilft ein automatisches Bounce Management, welches ungültige E-Mail-Adressen herausfiltert.
5. Mangelhafte E-Mail-Authentifizierung
Prinzipiell lassen sich E-Mails mit jeder beliebigen Absenderadresse versenden. In Zeiten von Phishing und Pharming ist das gefährlich. Zum Glück gibt es mittlerweile technische Verfahren, mit denen sich Domains schützen lassen. Die Kehrseite der Medaille ist, dass immer mehr E-Mails irrtümlich geblockt werden.
Spätesten seit Februar 2024 ist eine saubere E-Mail-Authentifizierung auf Basis von SPF, DKIM und DMARC unverzichtbar. So sehen das jedenfalls Google und Yahoo, aber auch immer mehr andere Mail Box Provider.
6. Mangelhafte Segmentierung
Ein großer Fehler im E-Mail-Marketing ist es, alle Abonnenten gleich zu behandeln. Wenn Sie Ihre E-Mails nicht an die Bedürfnisse und Interessen Ihrer Zielgruppe anpassen, werden sie oft als irrelevant empfunden – was zu niedrigen Öffnungs- und Klickraten führen kann.
Fakt ist: Die besten Responsraten haben E-Mails, die sich auf ein einziges, auf den Zielkunden zugeschnittenes Angebot beschränken.

7. Keine eindeutige Handlungsaufforderung
Viele Newsletter sind voll mit Links. Das führt dazu, dass der User am Ende gar nichts klickt. Oder irgendwo landet, anstatt zu konvertieren.
Wollen Sie den User zu einer bestimmten Reaktion animieren, sind Handlungsaufforderungen unverzichtbar. Am besten nur eine oder zwei, um unnötige Ablenkung zu vermeiden. Je klarer und verständlicher die Aufforderungen sind, desto besser.
8. Zu viel werbliche Inhalte
Vor allem im B2C-Marketing bestehen Newslettter fast immer nur aus Werbung. Das kann den potenziellen Kunden stören. Vor allem, wenn dieser noch gar nicht kaufbereit ist. Content kann helfen, Newsletter-Abonnenten an die Marke zu binden. Durch Unterhaltung, Know-how-Vermittlung oder Inspiration.
9. Schlechtes Copywriting
Seit dem Siegeszug digitaler Medien werden wir überschwemmt mit Informationen. Vor allem die sozialen Netzwerke sind dafür verantwortlich, dass sich unsere Aufmerksamkeitsspanne massiv verkürzt hat. Mehr noch: Der User mag es nicht, wenn man ihm wertvolle Lebenszeit klauen will.
Ein guter Newsletter kommt mit wenig Text aus. Wenn dieser den Kunden in seinen Bann reißt.
Es geht nicht darum, möglichst viele Informationen zu transportieren, sondern beim User eine bestimmte Reaktion auszulösen. Das gelingt Ihnen nicht mit besonders viel Text, sondern mit dem richtigen Text. Es lohnt sich also, in professionelles Copywriting zu investieren.
10. Ignorieren von Datenschutzrichtlinien
Datenschutzverstöße können nicht nur rechtliche Konsequenzen haben, sondern auch das Vertrauen Ihrer Kunden zerstören. Fehler wie das Versenden von E-Mails ohne Einwilligung des Empfängers oder das Missachten der DSGVO sind daher besonders kritisch.
So vermeiden Sie diesen Fehler: Stellen Sie sicher, dass Sie die Zustimmung Ihrer Abonnenten einholen und diese jederzeit die Möglichkeit haben, sich abzumelden. Dokumentieren Sie Einwilligungen und informieren Sie über die Verarbeitung von Daten in Ihrer Datenschutzerklärung.
11. Vernachlässigung der mobilen Optimierung
Völlig zerschossene und unlesbare HTML-E-Mails sind alles andere als verkaufsfördernd. Im schlimmsten Fall beschädigen sie die Reputation des Absenders. Dennoch werden sie immer und immer wieder verschickt. Das Problem: Fehler bleiben oft jahrelang unerkannt, denn E-Mail-Programme interpretieren den Quellcode oft sehr unterschiedlich.
Setzen Sie auf HTML-Vorlagen, die auf allen relevanten und aktuellen Email Clients getestet wurden. Und zwar auch auf mobilen Endgeräten und im Dark Mode. Maximale Kontrolle über die Darstellbarkeit bieten Mobile-only Email Designs – also Layouts mit nur einer einzigen Spalte. Wiederholen Sie die Tests möglichst regelmäßig.

Fazit
