Spamfilter tun sich schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Trotz ausgetüftelter KI. Und so landen viele gewünschte oder wichtige Newsletter im Spamordner. Häufig gehen E-Mails schon vorher verloren. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch äußerst reputationsschädigend sein.
Sie wollen Newsletter und sonstige E-Mails so versenden, dass sie ihr Ziel sicher erreichen? Absolute Sicherheit gibt es zwar nicht, aber dafür ein paar bewährte Stellschrauben.
1. Vermeiden Sie Spam!
Ganz gleich, ob Sie einen Email Service Provider, einen Hosting Dienst oder eine eigene Infrastruktur verwenden: Der Versand von unerwünschten E-Mails sorgt immer für Probleme. Denn mehr oder weniger User beschweren sich bei den beteiligten Diensten, die sich unschwer ermitteln lassen. Häufige Folgen: Blacklisting und Abmahnungen.
- Nutzen Sie deshalb nur in Eigenregie per Double-Opt-in (DOI) generierte Adressen.
- Erlauben Sie einfache Abmeldung; auch mittels list-unsubscribe im Header
- Abonnieren Sie Feedback Loops von z. B. Microsoft. Dann werden Sie zeitnah über Beschwerden in Kenntnis gesetzt und können reagieren
- Sie nutzen keinen (seriösen) ESP? Dann verwenden Sie eine eigene IP-Adresse. Am besten aus einem eigenen IP-Adressraum. Dann verhindern Sie, dass Sie für den Spam Dritter auf Blacklists landen.
- Bei großen Schwankungen des Versandvolumens sollten Sie den Dienst eines ESPs (Email Service Provider) in Anspruch nehmen.
Nicht vergessen: Es gibt auch so etwas wie “gefühlten Spam“. Das sind E-Mails, die vom Empfänger lediglich als Spam klassifiziert werden, obwohl sie das eigentlich gar nicht sind. Das passiert vor allem dann, wenn Versender zu selten im Postfach des Empfängers präsent sind oder ihr Erscheinungsbild sich regelmäßig verändert.
2. Achten Sie auf das richtige Format!
Sorgen Sie dafür, dass Ihre E-Mails sauber aufgesetzt sind.
- Nutzen Sie das Multipart-Format, wobei der Textinhalt von Plain und HTML möglichst identisch sein sollte. Transportieren Sie deshalb nie zu viele Texte per Grafik und verzichten Sie auf base64-Codierung des Textes.
- Achten Sie auf korrektes HTML und vermeiden Sie Formulare und JavaScript.
- Verzichten Sie nach Möglichkeit auf Dateianhänge!
- Nutzen Sie keinen Kurz-URL-Dienst.
- SSL-gesicherte URLs sind prinzipiell ein Vorteil.
- Vermeiden Sie vor allem im Betreff typische Spam-Symbole und Begriffe (z. B. Dollar-Zeichen).
3. Verwenden Sie gängige Techniken für die E-Mail-Authentifikation!
Spamfilter haben es insbesondere auf Phishingmails abgesehen. Also E-Mails mit gefälschtem Absender. Denn gängige E-Mail-Protokolle erlauben es, eine Absenderadresse frei zu wählen. Damit nicht jeder sich als Paypal ausgeben kann, wurden diverse Authentifikationsverfahren ins Leben gerufen, die aufeinander aufbauen: SPF, DKIM und DMARC.
SPF: Diese Technik dient dazu, zulässige Mail Hosts in der Domain Zone der Absenderadresse festzulegen. Spamfilter können dann sehen, ob der versendende Server überhaupt E-Mails mit dieser Absender-Domain nutzen darf.
DKIM: Bei dieser Technik wird jede E-Mails auf Basis eines Schlüssels signiert. Das öffentliche Gegenstück der Signatur wird mit einem DNS-Record in der Domain zugänglich gemacht. Somit kann jede Gegenstelle die Signatur und damit die Herkunft der Nachrichten überprüfen.
DMARC: Dieses Verfahren erlaubt die Festlegung von Richtlinien, wie mit scheinbar unzulässigen E-Mails umzugehen ist. DMARC-Authentifizierung greift jedoch nur, wenn die Domains der Absenderadresse (From) und des Return-Path identisch sind.
4. Optimieren Sie die Versandgeschwindigkeit!
Je nach Mailbox Provider und Empfänger-Server wird häufig nur eine begrenzte Anzahl E-Mails innerhalb eines bestimmten Zeitraums akzeptiert. Häufig auf Basis der verwendeten IP-Adresse. In so einem Fall ist eine Drosselung (englisch: Throttling) des Versands notwendig. Darum kümmern sich der ESP (Email Service Provider), sofern man den Versand entsprechend ausgelagert hat.
5. Pflegen Sie Ihre Adressen!
E-Mail-Adressen haben nur eine begrenzte Halbwertzeit. Deshalb ist es wichtig, den Adressbestand fortlaufend zu pflegen.
- Inaktive Kontakte sollten Sie reaktivieren und bei Nichterfolg löschen
- Ermöglichen Sie den Usern, ihre E-Mail-Adresse in Eigenregie zu aktualisieren
- Verzichten Sie niemals auf ein leistungsfähiges Bounce Management. Ungültige Adressen sollten zeitnah identifiziert und aus dem Verteiler gelöscht werden.
6. Behalten Sie Beschwerden im Auge!
Eine Kennzahl wird im E-Mail-Marketing oft ignoriert. Die Rede ist von der Complaint Rate (aka Email Abuse Rate) – also der Anzahl an Beschwerden je versendeter E-Mail.
Die Complaint Rate ist ein toller Indikator zur Bewertung der Listen- und Datenqualität. Liegt das Opt-in längere Zeit zurück oder fehlt komplett, beschweren sich naturgemäß viele User. In so einem Fall musst du als Versender reagieren. Andernfalls drohen massive Zustellprobleme und Abmahnungen.
Auch wenn Sie hoffentlich mit Double-Opt-in (DOI) arbeiten: Halten Sie die Complaint Rate im Auge. Akzeptabel ist maximal eine einzige Beschwerde je 1.000 E-Mails, also eine Complaint Rate von 0,1 %. Liegt der Wert höher, kümmern Sie sich um einen besser sichtbaren und komfortablen Abmeldeprozess.
Und nicht vergessen: Entfernen Sie den betreffenden Kontakt umgehend aus deinem Verteiler. Wer sich einmal beschwert, tut es immer wieder.
Fazit
Bevor eine E-Mail das anvisierte Postfach erreicht, muss sie unzählige Hürden überwinden. Absolute Sicherheit gibt es dabei nicht. Viele E-Mails landen im Nirwana. Als Email Marketer kann man jedoch einige Maßnahmen ergreifen, welche die Zustellrate signifikant erhöhen.
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